Hyaluronsäure (Hyaluron, Natrium Hyaluronat, Hyaluronan) ist im menschlichen Körper weit verbreitet. Hyaluronsäure hat eine wichtige Funktion in Bindegewebe, Haut, Bandscheiben, Gelenken und Nervengewebe und ist auch in der Tränenflüssigkeit enthalten. Hyaluronsäure ist in der Lage, sehr große Mengen Wasser zu binden und wirkt in Wasser gelöst als Gleitmittel.
Hyaluronsäure wird vom Körper in ständigem Wechsel auf- und abgebaut. In der äußeren Schicht der Hornhaut des Auges (Epithel) wird täglich etwa die Hälfte der dort vorhandenen Hyaluronsäure abgebaut und durch neu gebildete Hyaluronsäure ersetzt. Die Hornhaut wird nicht von Blutgefäßen versorgt. Die Hyaluronsäure in den Zwischenräumen zwischen den Zellen spielt daher eine entscheidende Rolle bei der Versorgung der Hornhaut mit Nährstoffen und der Entsorgung von Stoffwechselprodukten, sowie bei Zelldifferenzierung, Zellerneuerung und Wundheilung.
Hyaluronsäure ist chemisch gesehen eine kettenförmige Aneinanderreihung von Zuckermolekülen. Eine Hyaluronsäurekette kann aus 500 bis 100.000 Kettengliedern bestehen. Die Länge der Hyaluronsäureketten bestimmt ihre physikalischen Eigenschaften und ihre biologische Funktion.
Der gesunde Tränenfilm kombiniert eine hohe Viskosität (zähflüssig) bei geöffnetem Auge mit einer geringen Viskosität (dünnflüssig) während des Lidschlags. Dadurch verweilt er einerseits lange auf der Augenoberfläche, andererseits gewährleistet er ein sanftes Gleiten des Lides über die Augenoberfläche und verhindert unscharfes Sehen (Schlierensehen) nach dem Lidschlag.
Nur Augentropfen mit überaus langen Hyaluronsäureketten (Hylan A) verleihen den Tropfen dem natürlichen Tränenfilm ähnliche Fließeigenschaften, setzen die Reibung zwischen Augenlid und Augenoberfläche beim Lidschlag am stärksten herab, bleiben nach dem Eintropfen am längsten an der Augenoberfläche und binden am meisten Wasser. Außerdem beugen sehr lange Hyaluronsäureketten der Entzündung des Auges und der Lidränder vor und tragen bei bereits bestehender Entzündung zu deren Abklingen bei.
Augentropfen mit Hyaluronsäure mittlerer Kettenlänge verhalten sich bezüglich Entzündungen neutral, während kurze Hyaluronsäureketten zu einer Verstärkung der Entzündung beitragen können.
Von allen Hyaluron Augentropfen enthalten Comfort Shield® Augentropfen die Hyaluronsäure mit der größten Kettenlänge (Hylan A, ca. 3 MDa), während Comfort Tears® Augentropfen Hyaluronsäure mittlerer Kettenlänge (ca. 2 MDa) enthalten.
In Augentropfen erhöht Hyaluronsäure die Viskosität (Zähflüssigkeit) der Lösung. Bei Augentropfen mit Hyaluronsäure sehr großer Kettenlänge (Hylan A) können sich die Molekülketten bei geöffnetem Auge miteinander verhaken. Diese Augentropfen verbleiben daher für bis zu mehr als einer Stunde auf der Augenoberfläche.
Beim Lidschlag ordnen sich die langen Hyaluronsäure-Moleküle parallel an, wodurch diese Augentropfen ebenso dünnflüssig werden wie Augentropfen mit Hyaluronsäure niedrigerer Molmasse.
Nur die in Comfort Shield® verwendete Hyaluronsäure (Hylan A) bietet optimale Wirksamkeit und Verträglichkeit.
Weiterführende Informationen zum Fließverhalten kommerziell verfügbarer Hyaluronsäure-Augentropfen und zur Rolle der Hyaluronsäure bei der Erhaltung des physiologischen Gleichgewichts am Auge bieten beiliegende Fachartikel.
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Dr. Wolfgang Müller-Lierheim:
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